Meine persönliche Erfahrung

Während meiner Ausbildung zur Sehtrainerin hörte ich zum ersten Mal etwas über Winkelfehlsichtigkeit. Das Seminar leitete eine Augenoptikermeisterin, die sich seit über 14 Jahren intensiv mit der Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit beschäftigt.

In Ihren Beschreibungen erkannte ich meinen Sohn wieder und mir war sofort klar, warum die jahrelangen, teuren und Zeit aufwändigen Therapien und professionellen Nachhilfestunden keine Änderungen im Verhalten und keine Verbesserungen seiner schulischen Leistungen bringen konnten.

Ich ließ meinen Sohn bei ihr testen und sie deckte einen großen, von "außen" nicht sichtbaren Schielwinkel auf. Dieses "versteckte Schielen" (Winkelfehlsichtigkeit) haben weder unser Augenarzt noch die Kinderärzte festgestellt.

In den letzten Wochen habe ich mit vielen Kindern und Erwachsenen den Screeningtest mit dem Bernell-O-Scope gemacht: In den meisten Fällen stellte ich deutliche Abweichungen in der Blicksteuerung beider Augen fest, und gab entsprechende Empfehlungen.
Alle weiteren Messungen nach der "Mess- und Korrektionsmethodik nach Haase" (MKH) ergaben in allen Fällen einen Winkelfehler, der korrigiert werden konnte.

Die so genannte MKH-Methodik wird nur von speziell dafür fortgebildeten und ausgestatteten Augenoptikermeistern und Augenärzten angewandt. Leider machen Eltern immer wieder die Erfahrung, dass Ärzte - angesprochen auf Winkelfehlsichtigkeit - eine ablehnende Haltung einnehmen. Der Grund liegt u. a. in der mangelnden Kenntnis von diesen nicht krankhaften doch störenden Sehfehlern und der fehlenden Abrechnungsmöglichkeit bei den Krankenkassen. Es ist erfahrungsgemäß wenig sinnvoll, Ihrem Arzt von der geplanten Messung nach der MKH-Methodik zu berichten.

In meinen Empfehlungen nenne ich Ihnen gerne Augenärzte und/oder Augenoptikermeister in Ihrer Nähe, die sich mit Winkelfehlsichtigkeit beschäftigen, die vor allem die Problematik ernst nehmen und den Zusammenhang erkennen.


Mein Tipp:   Sollten Sie bei Ihrem Kind oder bei Ihren Schülern nach den vorliegenden Informationen den Verdacht haben, dass die Probleme und Auffälligkeiten im Zusammenspiel beider Augen liegen könnten, dann lassen Sie bitte die Augengesundheit zunächst von einem Augenarzt abklären.

Ist dies geschehen und der Augenarzt sieht medizinisch keinen Handlungsbedarf, dann macht die weitere Messung nach der MKH-Methodik Sinn. Dazu wenden Sie sich bitte an ausgewiesene Spezialisten, denn nur diese haben praktische Erfahrung mit dieser speziellen Fehlsichtigkeit.

Es ist erfahrungsgemäß wenig sinnvoll, Ihrem Arzt von der geplanten Messung nach der MKH-Methodik zu berichten.

Es gibt auch Fortbildungen für Ärzte - unter: www.ivbv.org


Mit meiner persönlichen Erfahrung möchte ich Eltern Mut machen, auch einmal andere, von der Medizin "nicht abgesegnete" Wege zu gehen. Vielleicht können Sie sich und vor allem Ihrem Kind einen langen Leidensweg mit Therapien und Medikamenten ersparen.

Ich bin heute von ganzem Herzen dankbar, dass ich dieses Wissen während meiner Ausbildung erhalten habe und ich zunächst meinem Sohn helfen konnte.

Bei dem selten hohen Winkel, der bei meinem Sohn festgestellt wurde, war eine Korrektion mit prismatischen Gläsern nicht mehr möglich. Wir hatten uns daher für eine Operation entschieden. Am 01.06.2005 wurde er operiert und es geht ihm heute sehr gut. Seine Auffälligkeiten sind verschwunden und Sport und Schule mit guten Noten machen wieder Spaß.

Operiert wurde Tobias von Dr. Fritz Gorzny, einem sehr erfahrenen Augenarzt aus Koblenz, der seit Jahren die MKH-Methode anwendet und mit uns betroffenen Eltern zusammen um die Anerkennung dieser Methode kämpft.



Brigitte Effner
Höninger Weg 368
50969 Köln
Tel: 0221 - 639 745